Jugendstadtrat – „hoffentlich gelingt’s!“

13. November 2014

Am Dienstag wurde im Kulturausschuss nochmals das Thema Jugendparlament diskutiert. Schließlich hat der Ausschuss mit Ausnahme unseres Stadtrats Peter Warlimont und Guido Hoyer einstimmig beschlossen, den Entwurf der Verwaltung unverändert zu befürworten.

Peter Warlimont erklärte dazu: „Ich hoffe sehr, dass das Konzept der Stadtverwaltung (Höchstalter 18, Vertreter aus den Freisinger Schulen, Vertreter der im Stadtrat vertretenen Parteien, Mitglieder nur aus dem Stadtgebiet Freising, Anbindung an den Agenda21-Beirat), das im Kulturausschuss mehrheitlich unterstützt wurde, gelingt. Neben sehr vernünftigen Überlegungen wie der Anbindung an den Agenda21-Beirat bleiben aber wichtige Fragen offen:

  • Warum schaffen es erwachsene Menschen - Mitglieder des Stadrats und der Verwaltung - nicht, wichtige Eckdaten, die für ein Gelingen wesentlich sein können, selbst zu beschließen? Es gelingt auch nicht, sich für einen richtigen Namen zu entscheiden (z.B. "Jugend-Stadtrat" analog zum Jugend-Kreistag) ... stattdessen bürdet man diese Entscheidungen dem neuen Jugendparlament auf, das aus lauter unerfahrenen Minderjährigen bestehen soll und wird.
  • Noch völlig ungeklärt ist, wer die Sitzungen des Jugendparlaments leiten soll und welche Kompetenzen und Qualitäten dafür gefragt sein werden.
  • Wieso beharrt man darauf, eine Altersgrenze von 18 Jahren festzulegen, obwohl man dadurch eine Reihe von potenziell engagierten Freisinger Schülern (Dom, Camerloher, JoHo, FOS/BOS) ausgrenzt, obwohl man weiß, dass auch 19- oder 20-Jährige sich als Jugendliche fühlen, und obwohl der in diesen Fragen sicher ernstzunehmende Jugendparteienstammtisch sich einstimmig gegen die Grenze '18' ausgesprochen hat? Generell stellt sich die Frage, warum man nicht mehr darauf geachtet hat, die Erfahrungen mit dem Jugend-Kreistag einzubeziehen ...
  • Wieso besteht man darauf, dass die Stadtratsparteien minderjährige Vertreter entsenden sollen, obwohl man weiß, dass die Parteien keine solchen Vertreter entsenden können, weil sie kaum über Mitglieder in dieser Altersgruppe verfügen?
  • Warum setzt man sich nicht näher mit der bedenkenswerten Überlegung auseinander, aus großen Freisinger Jugendorganisationen, die viele Freisinger Jugendliche repräsentieren (z.B. Jugendfeuerwehr, Jugend-Rotkreuz, Alpenvereinsjugend), Vertreter zu gewinnen?
  • Warum fällt die Frage völlig unter den Tisch, ob man nicht explizit darauf achten sollte, dass Jungen und Mädchen gleichermaßen angemessen beteiligt sind?

Ich hoffe sehr, dass da nicht eines Tages ein Bumerang draus wird.“

Siehe auch den Artikel in der Freisinger SZ: http://www.sueddeutsche.de/muenchen/freising/freising-ein-schildbuergerstreich-1.2217601